Veranstaltungen Wintersemester 2024/25
Auch im Wintersemester 2024/25 bietet die Klausurenwerkstatt Studierenden der Universität zu Köln wieder die Möglichkeit, zusammen Fehler beim Verfassen einer Klausur zu identifizieren und die eigene Klausurtechnik sowie -taktik zu hinterfragen und zu verbesseren.
Eine Anmeldung ist über das Anmeldeformular hier möglich.
Die Klausurenwerkstatt bietet im Wintersemester 2024/25 drei Kurse an: Zwei Kurse, die regulär wöchentlich stattfinden (Kurs 1 und Kurs 2) sowie ein Kurs für Fortgeschrittene, der drei Einheiten am Wochenende umfasst und sich in erster Linie an Studierende richtet, die das Grundstudium abgeschlossen haben und sich nunmehr auf das Examen vorbereiten wollen (Kompaktkurs).
Um einen Einblick in den Ablauf eines Kurses zu erhalten, werden im Folgenden die einzelnen Veranstaltungstermine der Kurse mitsamt kurzem Ausblick auf die Stunden vorgestellt:
Nicola ThomaschweskiKurs 1: Dienstag 12:00 - 13:30 Uhr (Hörsaal XXI - Hauptgebäude)
1. Termin: Einführung, Methode
In der ersten Sitzung werden die Teilnehmenden mit Zielen, Konzept und Methodik der Klausurenwerkstatt vertraut gemacht. Außerdem erlernen sie eine Technik zur Klausuranalyse, die eigene Schwächen und Potentiale erkennbar machen und eine zielgerichtete Prüfungsvorbereitung und Klausurbearbeitung ermöglichen soll.
2. Termin: Leitprinzipien für eine gelungene Klausur
Was macht eine gelungene Klausurbearbeitung aus? Die Teilnehmenden arbeiten gemeinsam die Antwort auf diese Frage heraus und diskutieren die so gewonnenen Leitprinzipien der Klausurenwerkstatt, deren Anwendung in den kommenden Wochen eingeübt wird und anhand derer die eigene Klausurleistung verbessert werden kann.
3. Termin: Gutachtenstil I: Grundlagen
Mit dem Gutachtenstil wird in dieser Einheit die Kernkompetenz der juristischen Klausurbearbeitung in den Blick genommen. Sein Zweck, seine verschiedenen Formen und seine zielgerichtete Anwendung stehen im Vordergrund der Sitzung.
4. Termin: Gutachtenstil II: Anwendung
Anhand einer ausführlichen gemeinsamen Fallbearbeitung wird die richtige Anwendung des Gutachtenstils erprobt und vertieft.
5. Termin: Auslegungsmethoden
In dieser Einheit werden die vier Auslegungsmethoden des klassischen Kanons im Einzelnen veranschaulicht. Die Teilnehmenden erlernen ihre eigenständige Anwendung, um so befähigt zu werden, überzeugende Lösungen zu entwickeln, wenn sie in einer Klausursituation mit einer unbekannten Streitfrage konfrontiert sind.
6. Termin: Streitdarstellung
Ein Schwerpunkt der Klausurbearbeitung liegt in der strukturierten Darstellung von Meinungsverschiedenheiten und der Entwicklung einer Lösung, die argumentativ überzeugt. In dieser Einheit werden Problemfindung, Streitdarstellung und Argumententwicklung anhand mehrerer Beispiele eingeübt. Es werden außerdem Grundlagen vermittelt, um auch unbekannte juristische Probleme souverän aufzuarbeiten.
7. Termin: Klausurtaktik (Vorbereitung, Zeitmanagement, Sachverhaltsverständnis, Schwerpunktsetzung, Wissensverwertung)
Nachdem in den vergangenen Wochen die Grundlagen des juristischen Arbeitens im Allgemeinen erlernt wurden, gilt es nun, den Blick auf die Klausursituation zu lenken. In dieser Sitzung bekommen die Teilnehmenden Mittel an die Hand, um sich angemessen auf die Klausur vorzubereiten, während der Prüfung die Zeit richtig einzuteilen sowie auch unter Druck den Sachverhalt vollständig zu erfassen und angemessene Schwerpunkte zu setzen.
8. Termin: Gemeinsame Korrektur
In dieser Sitzung werden die Teilnehmenden gemeinsam eine Klausur besprechen, die Fehler der gezeigten Lösung herausarbeiten und das in der Klausurenwerkstatt Erlernte anwenden, indem sie einen Verbesserungsvorschlag entwickeln. Durch die Betrachtung einer Klausur „aus Korrektorperspektive“ fällt die Fehlervermeidung bei der eigenen Bearbeitung häufig viel leichter.
9. Termin: Argumentation I. Die Grundlagen der formalen Logik
Nicht nur in der Rechtswissenschaft, sondern auch im diskursiven Alltag, in der politischen Auseinandersetzung und bei außergerichtlichen Verhandlungen ist die Argumentationsfähigkeit eine entscheidende Erfolgsbedingung. In der neunten Sitzung erlernen die Teilnehmenden ihre Fundamente: Sie erhalten eine Einführung in die Aussagen- und Prädikatenlogik, grenzen Aussagen von anderen sprachlichen Äußerungen ab und werden mit den logischen Grundoperatoren vertraut gemacht. In diesem Rahmen setzen sie sich auch mit der wichtigen (aber oftmals übersehenen) Unterscheidung zwischen notwendiger und hinreichender Bedingung auseinander.
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
10. Termin: Argumentation II. „Die Kunst des gültigen Schließens“: Deduktion
In der zweiten Sitzung des „Argumentationsblocks“ beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Kernstück der Logik: Dem Argument. Was ist ein Argument überhaupt? Wann ist es gültig, wann schlüssig? Wir werden uns sowohl mit der syllogistischen und der propositionalen Logik auseinandersetzen und einige klassische Schlussformen erlernen.
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
11. Termin: Argumentation III. (Formale) Fehlschlüsse: „Fallacies“ und ihre Vermeidung
Nicht immer wird korrekt geschlossen: Einige verbreitete Schlussfehler (fallacies) verstoßen gegen die Gesetze der formalen Logik. In der 11. Sitzung werden diese Fehler näher beleuchtet: Wie erkennt und vermeidet man sie? Und: Sind wirklich alle logisch ungültigen Argumente schlechte Argumente?
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
12. Termin: Argumentation IV. Denkfehler, Verzerrungen und Paradoxe
Neben den schon behandelten formalen Fehlschlüssen sind sog. fallacies verbreitet, die zwar nicht gegen die Gesetze der formalen Logik verstoßen, aber trotzdem als Argument nicht überzeugen. Wir befassen uns mit solchen Schlüssen, etwa dem Zirkelschluss, dem „Strohmann-Argument“ oder dem „false dilemma“.
Außerdem werden verbreitete kognitive Verzerrungen und biases in den Blick genommen, die zu verfehlter Argumentation beitragen. Schließlich setzten wir uns mit Paradoxien auseinander und ergründen ihre Relevanz für den juristischen Kontext.
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
13. Termin: „Beliebte Fehler“ und Wunscheinheit
In dieser Einheit wird vertieft auf Probleme eingegangen, die die Teilnehmenden bei der Bearbeitung von (Probe- oder Grundstudiums-)Klausuren hatten und die sie selbst einbringen.
Ergänzend werden klassische Klausurfehler übersichtlich vorgestellt und gemeinsam verbessert.
Nicola ThomaschweskiKurs 2: Mittwoch 14:00 - 15:30 Uhr (Hauptgebäude - VIIa)
1. Termin: Einführung, Methode
In der ersten Sitzung werden die Teilnehmenden mit Zielen, Konzept und Methodik der Klausurenwerkstatt vertraut gemacht. Außerdem erlernen sie eine Technik zur Klausuranalyse, die eigene Schwächen und Potentiale erkennbar machen und eine zielgerichtete Prüfungsvorbereitung und Klausurbearbeitung ermöglichen soll.
2. Termin: Leitprinzipien für eine gelungene Klausur
Was macht eine gelungene Klausurbearbeitung aus? Die Teilnehmenden arbeiten gemeinsam die Antwort auf diese Frage heraus und diskutieren die so gewonnenen Leitprinzipien der Klausurenwerkstatt, deren Anwendung in den kommenden Wochen eingeübt wird und anhand derer die eigene Klausurleistung verbessert werden kann.
3. Termin: Gutachtenstil I: Grundlagen
Mit dem Gutachtenstil wird in dieser Einheit die Kernkompetenz der juristischen Klausurbearbeitung in den Blick genommen. Sein Zweck, seine verschiedenen Formen und seine zielgerichtete Anwendung stehen im Vordergrund der Sitzung.
4. Termin: Gutachtenstil II: Anwendung
Anhand einer ausführlichen gemeinsamen Fallbearbeitung wird die richtige Anwendung des Gutachtenstils erprobt und vertieft.
5. Termin: Auslegungsmethoden
In dieser Einheit werden die vier Auslegungsmethoden des klassischen Kanons im Einzelnen veranschaulicht. Die Teilnehmenden erlernen ihre eigenständige Anwendung, um so befähigt zu werden, überzeugende Lösungen zu entwickeln, wenn sie in einer Klausursituation mit einer unbekannten Streitfrage konfrontiert sind.
6. Termin: Streitdarstellung
Ein Schwerpunkt der Klausurbearbeitung liegt in der strukturierten Darstellung von Meinungsverschiedenheiten und der Entwicklung einer Lösung, die argumentativ überzeugt. In dieser Einheit werden Problemfindung, Streitdarstellung und Argumententwicklung anhand mehrerer Beispiele eingeübt. Es werden außerdem Grundlagen vermittelt, um auch unbekannte juristische Probleme souverän aufzuarbeiten.
7. Termin: Klausurtaktik (Vorbereitung, Zeitmanagement, Sachverhaltsverständnis, Schwerpunktsetzung, Wissensverwertung)
Nachdem in den vergangenen Wochen die Grundlagen des juristischen Arbeitens im Allgemeinen erlernt wurden, gilt es nun, den Blick auf die Klausursituation zu lenken. In dieser Sitzung bekommen die Teilnehmenden Mittel an die Hand, um sich angemessen auf die Klausur vorzubereiten, während der Prüfung die Zeit richtig einzuteilen sowie auch unter Druck den Sachverhalt vollständig zu erfassen und angemessene Schwerpunkte zu setzen.
8. Termin: Gemeinsame Korrektur
In dieser Sitzung werden die Teilnehmenden gemeinsam eine Klausur besprechen, die Fehler der gezeigten Lösung herausarbeiten und das in der Klausurenwerkstatt Erlernte anwenden, indem sie einen Verbesserungsvorschlag entwickeln. Durch die Betrachtung einer Klausur „aus Korrektorperspektive“ fällt die Fehlervermeidung bei der eigenen Bearbeitung häufig viel leichter.
9. Termin: Argumentation I. Die Grundlagen der formalen Logik
Nicht nur in der Rechtswissenschaft, sondern auch im diskursiven Alltag, in der politischen Auseinandersetzung und bei außergerichtlichen Verhandlungen ist die Argumentationsfähigkeit eine entscheidende Erfolgsbedingung. In der neunten Sitzung erlernen die Teilnehmenden ihre Fundamente: Sie erhalten eine Einführung in die Aussagen- und Prädikatenlogik, grenzen Aussagen von anderen sprachlichen Äußerungen ab und werden mit den logischen Grundoperatoren vertraut gemacht. In diesem Rahmen setzen sie sich auch mit der wichtigen (aber oftmals übersehenen) Unterscheidung zwischen notwendiger und hinreichender Bedingung auseinander.
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
10. Termin: Argumentation II. „Die Kunst des gültigen Schließens“: Deduktion
In der zweiten Sitzung des „Argumentationsblocks“ beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Kernstück der Logik: Dem Argument. Was ist ein Argument überhaupt? Wann ist es gültig, wann schlüssig? Wir werden uns sowohl mit der syllogistischen und der propositionalen Logik auseinandersetzen und einige klassische Schlussformen erlernen.
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
11. Termin: Argumentation III. (Formale) Fehlschlüsse und ihre Vermeidung
Nicht immer wird korrekt geschlossen: Einige verbreitete Schlussfehler verstoßen gegen die Gesetze der formalen Logik. In der 11. Sitzung werden diese Fehler näher beleuchtet: Wie erkennt und vermeidet man sie? Und: Sind wirklich alle logisch ungültigen Argumente schlechte Argumente?
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
12. Termin: Argumentation IV. Denkfehler, Verzerrungen und Paradoxe
Neben den schon behandelten formalen Fehlschlüssen sind sog. fallacies verbreitet, die zwar nicht gegen die Gesetze der formalen Logik verstoßen, aber trotzdem als Argument nicht überzeugen. Wir befassen uns mit solchen Schlüssen, etwa dem Zirkelschluss, dem „Strohmann-Argument“ oder dem „false dilemma“.
Außerdem werden verbreitete kognitive Verzerrungen und biases in den Blick genommen, die zu verfehlter Argumentation beitragen. Schließlich setzten wir uns mit Paradoxien auseinander und ergründen ihre Relevanz für den juristischen Kontext.
Die Teilnahme an diesem Termin ist zum Erwerb des Schlüsselqualifikationsnachweises zwingend erforderlich.
Tim Wiest Klausurenwerkstatt für Fortgeschrittene (Kompaktkurs: Examensvorbereitung)
1. Termin (9-18 Uhr; Hörsaal XII)
- Leitprinzipien für eine gelungene Klausur
- Die richtige Anwendung des Gutachtenstils in der juristischen Fallbearbeitung
- Anwendung der Auslegungsmethoden in der juristischen Klausur (Teil 1)
- Klausurtaktik im Zivilrecht (zB Finden von Anspruchsgrundlagen, effiziente Lösungsskizze erstellen, Aufbau eines Meinungsstreits, Zeitmanagement optimieren)
- Anwendung der Auslegungsmethoden in der zivilrechtlichen Klausur
- Methoden und Übungsfälle zur Problemerkennung in juristischen Klausuren
2. Termin (9-18 Uhr; Hörsaal XII)
- Klausurtaktik im Öffentlichen Recht
- Anwendung der Auslegungsmethoden in der öffentlich-rechtlichen Klausur
- Methodische Hinweise zur Zulässigkeit und Begründetheit einer verwaltungsgerichtlichen Klausur
- Methodische Hinweise zum verwaltungsgerichtlichen Eilrechtsschutz
- Live-Korrektur einer Probeklausur
3. Termin (9-18 Uhr; Hörsaal XIII)
- Klausurtaktik im Öffentlichen Recht
- Methodische Hinweise zur Zulässigkeit und Begründetheit einer verwaltungsgerichtlichen Klausur
- Live-Korrektur einer Probeklausur